Als wir uns letztes Jahr für die Herbst-Ausschwitzreise anmeldeten, ahnten wir nicht, wie aktuell diese Reise werden würde. Nur 6 Tage danach fand das schreckliche Massaker der Hamas statt und das Leiden des jüdischen Volkes fand eine traurige Fortsetzung. Damals wie heute wollte man das jüdische Volk vernichten und das wurde auch in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Ausschwitz deutlich.
Dort wurden wir im Stammlager durch die erhalten gebliebene Blockstadt geführt. Angesichts der dort ausgestellten Zeitdokumente kam in uns oft Beschämung und Entsetzen hoch, wie systematisch und perfide dieses Verbrechen der Vernichtung von Menschen geplant und verwaltet wurde. Und als wir dann im strömenden Regen durch das Vernichtungslager Birkenau liefen, entlang der Gleise, die an den Krematorien endeten, fand man kaum noch Worte für seine Eindrücke.
Wie gut, dass Reiseleiter Matthias Mühlbauer für diesen Tag noch einen zweiten Teil geplant hatte. Am Nachmittag besuchten wir in Birkenau das Haus „Fountain of Tears“. Dort erwartete uns eine Führung durch ein Kunstprojekt des kanadischen Künstlers Rick Wienecke. Gott hat ihm das Leiden des jüdischen Volkes im Holocaust in besonderer Weise aufs Herz gelegt. Über mehrere Jahre rang Rick mit Gott über das große Leid, und so entstand das Projekt „Quelle der Tränen“. Mit berührenden Reliefs und Skulpturen nahm uns der Künstler mit auf seine geistliche Reise. Und am Ende verstand man: Ja, Gott hat das unbeschreibliche Leiden seines Volkes gesehen, sein Sohn Jesus hat alles mitgelitten.
Und als wir am Ende wieder im Sonnenschein aus dem Haus traten, blickten wir auf den großen, brüllenden Löwen von Juda, auf 12 Steinen sitzend. Er schaut in Richtung dem Lager Birkenau und sagt jeden, Gott leidet mit seinem Volk und ist der Wächter Israels gestern, heute und morgen. Ein tröstliches Bild auch für uns!
Unsere Gebete für Israel werden nicht vergeblich sein!
Brita Tiefenbach und Erika Raschke