Schon seit den 1980´er Jahren sind wir mit der „Bruderhilfe“, einem Verein aus Baden-Baden, verbunden und unterstützen Suppenküchen für jüdische Menschen in der Ukraine, organisieren Besuchsreisen und Arbeitseinsätze.
Hier geben wir Euch Anteil aus deren letzten Rundbrief. Simone Faber schreibt:
In diesen 6 Tagen legten wir ca. 2000 km durch die Ukraine zurück, waren in 5 Suppenküchen und durften 20 Hausbesuche (so viele wie noch nie) machen und begegneten Holocaustüberlebenden.
Ich sehe immer noch die vielen verschiedenen Menschen, die wir besuchten, hörten von ihren Schicksalen, durften gemeinsam beten und sie umarmen. Die Freude der Menschen zu sehen war überwältigend. Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie sie sich freuten, dass sie Besuch bekamen und nicht vergessen wurden und dass an sie gedacht wird. Ja, manche haben dafür gebetet, dass wir kommen und sie waren voller Dankbarkeit, dass wir nicht zurück gefahren sind, trotz eines Raketenangriffes am Sonntagmorgen, den wir am 06.04.2025 in Kiew erlebten.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen von Euch, die uns im Gebet begleiteten und auch in all den vielen Jahren finanziell unterstützten, BEDANKEN !!!
Immer wieder ist der Dank all der Empfänger von Lebensmittelpaketen oder derer, die Essen aus den Suppenküchen bekommen, riesengroß. Dies möchte ich Euch weitergeben, denn Ihr seid ein Segen für all die bedürftigen alten Menschen in der Ukraine. Jesus sagt: „Das was ihr einem meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.“ Das möchte ich Euch allen zurufen, denn fast 30 Jahre dürfen wir diesen Dienst in der Ukraine mit Eurer Unterstützung tun. Danke, Vater !!!
Nach fast 6 Jahren haben wir auch wieder die Suppenküche in Vinnitza besucht. Auch da war die Freude riesengroß. Ich bekam von Julia, sie ist 90 Jahre alt, ihre selbst verfasste Biografie überreicht. Es ist für mich ein großes Geschenk, dies von einer alten Jüdin zu bekommen. Ich kenne Lydia fast 20 Jahre.
Auch in Vinnitza machten wir Hausbesuche. Rita, sie ist 87 Jahre alt und war Ingenieurin. Sie wurde mit ihrer Mama nach Usbekistan evakuiert. Wir staunten nicht schlecht, als sie uns erzählte, dass sie ihre Bankgeschäfte, ja selbst ihre Operation, alles übers Handy organisiert. Sie bekommt Essen von der Suppenküche und die jüdische Organisation „Hessed“ hilft ihr im Haushalt. Sie ist sehr dankbar dafür.
Mit Valentina besuchten wir auch Galina, 69 Jahre alt. Sie ist ganz allein. Sie berichtete uns, dass sie sehr dankbar für alle Sponsoren ist, denn nur dadurch können wir existieren, sagte sie. Ein Freund kommt und putzt ihre Wohnung. Galina hat viele onkologische Krankheiten. Sie ist sehr gläubig und sagt: „Gott ist mit uns.“
Anna kommt auch in die Suppenküche, sie glaubt an Jeschua und geht fast täglich auf die Straße und missioniert und gibt den Menschen ein kleines Übergabegebet mit. Auch sie erlebte viel Trauriges. Sie und ihr Zwillingsbruder waren 3 Jahre alt, als Stalin ihren Vater erschießen ließ. Es gibt viele Nöte, auch für die vielen Familien, die ihre Söhne, Ehemänner, Onkel, Neffen oder Freunde verloren haben und die vielen Soldaten die traumatisiert sind. „Herr erbarme dich!“
Eine Million Soldaten sind gefallen, berichtete Arkadyi. Aber es gibt auch Hoffnung, immer mehr fragen nach Jeschua und kommen zum lebendigen Glauben. Ich fragte Arkadiy wie viele Juden noch in der Ukraine leben, er meinte 80.000. Vor einigen Jahren waren es noch 200 000. Ja, wir erleben, wie die Prophezeiung sich erfüllt, das Gott sein Volk wieder in das Land ihrer Väter Abrahams, Isaak und Jacob zurückführt.
Lasst uns weiter im Gebet für die Menschen in der Ukraine beten und bitten, dass der Herr eingreift und es zu Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland kommt. So wünsche ich Euch allen und Euren Familien eine gesegnete Sommer- und Urlaubszeit und vor allem Gottes reichen Segen und seine Bewahrung in allen Schwierigkeiten des Lebens. Ich grüße Euch recht herzlich mit einem Spruch von Selma Lagerlöf
„Man sollte nicht ängstlich fragen: Was wird und kann noch kommen? Sondern sagen: Ich bin gespannt, was Gott jetzt noch mit mir vorhat.“
Schalom!