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Wir stellen vor: Dienste in der Ukraine

Seit unserer ersten Reise 1994  sind wir mit den Geschwistern in Ozhenino und deren Stiftung „MIR“ intensiv verbunden und unterstützen ihren „Trostdienst am jüdischen Volk“ sowie die Ausreise von Juden nach Israel. Mitunter schickten wir bis zu fünf LKWs mit unterschiedlichsten Hilfsgütern pro Jahr auf die Reise, unternahmen Besuchs- und Gebetsreisen. Gemeinsam mit Geschwistern vom Christlichen Hilfsdienst Baden-Baden unterstützen wir seit 1994 mehrere Suppenküchen für jüdische Menschen in der Ukraine.

Durch Hans Heinrich vom Christlichen Hilfsdienst Baden-Baden wurden wir im Herbst 1993 aufmerksam gemacht auf die Lage der jüdischen Bevölkerung in den GUS-Staaten nach der Auflösung der Sowjetunion.

Durch das Erstarken extremistischer Kräfte des Islam, verschiedenster Nationalisten, Faschisten und Altkommunisten erlebte besonders die jüdische Bevölkerung eine Zeit neuer Bedrückung und Benachteiligungen bis hin zur Verfolgung.

Wir konnten zu der Zeit ca. 30 LKWs aus dem Bestand der ehemaligen NVA zum Einsatz in der rumänischen Landwirtschaft kostenfrei übernehmen, für die wir aber nach entsprechender Aufarbeitung keine Ausfuhrgenehmigung nach Rumänien bekamen. Wir Mitarbeiter gingen mit dieser enttäuschenden Situation ins Gebet, als uns ein Brief der ukrainischen Glaubensgeschwister erreichte.

„Die Lage ist tragisch, wir alle sollten im Gebet und im Fasten für unsere jüdischen Geschwister einstehen. Die laute Stimme „Lass mein Volk ziehen“ kann wieder gehört werden… Es ist uns gelungen, einige Gruppen von Juden außer Landes zu schaffen, einige Hundert bereiten sich darauf vor, zu gehen. In den Kaukasus-Republiken haben sie ihre Häuser und Besitztümer verloren, haben aber nicht genug Geld zum Überleben und natürlich nicht für die Auswanderung… Auch in Sibirien wissen die Juden um keine Möglichkeiten, nach Israel zurückzukehren. Sie leben sehr versteckt – fast so, als ob es das größte Konzentrationslager der Welt sei. Nun kommen sie (nach den schwierigen Jahrzehnten des Kommunismus) aus ihren Verstecken heraus und können mit der guten Nachricht über die Möglichkeit einer „Heimkehr“ erreicht werden… Wir beten zu Gott, dass wir einen regelmäßigen Linientransport einrichten können, weil Kleidung und jede Art von Nahrung nötig sind, um Menschen zu retten. Dazu brauchten wir Lastwagen, um zum einen Nahrung an die alten Juden zu verteilen und des Weiteren das Gepäck der Auswanderer zu den Flughäfen von Kiew und Moskau bzw. an den Hafen von Odessa zu transportieren. Wir beten, dass Gott für einen Lastwagen sorgt, der durchgängig eingesetzt werden kann. Wir warten auf Gottes Antwort.“

Nach Kontaktaufnahme mit den Absendern und Abklärung der Ausfuhrgenehmigungen für die Ukraine planten wir eine erste Fahrzeugübergabe für den Sommer 1994.

Bei der Aufbereitung der LKWs (zur Unterstützung der Ausreise der Juden nach Israel) stellten wir arabische Schriftzeichen in den Fahrerkabinen fest. Unsere Recherchen ergaben, dass diese Fahrzeuge für den „arabischen Raum“ gebaut waren und damit ganz sicher zum Einsatz gegen Israel vorgesehen waren. Aber Gott hatte damit andere Pläne…

1994 konnten wir zwei Ikarus-Reisebusse und zwei Allrad-LKW’s „IFA L60″, Ersatzteile und Textilien in die Ukraine bringen.

1995 überquerten wir dann mit neun Fahrzeugen (je zwei beladene Reisebusse und L 60, zwei LKW mit je 30 Tonnen Nutzlast und drei Kleintransportern) unter Polizeigeleit die deutsch-polnische Grenze und erreichten am 16. Juli tatsächlich den Stützpunkt Ozhenino.  Es erwartete uns ein umbautes Gelände mit Lagerhaus und Gästehaus. Während unserer ersten Besuche in der Ukraine in jüdischen Gemeinden bekamen wir schmerzliche Einblicke in die Lebensrealitäten. Die Menschen waren erstaunt und dankbar, dass es Menschen außerhalb ihres Landes gibt, die sich für sie interessieren und ihnen Hilfe anbieten. Bei einem Monatseinkommen von ca. 15,-DM (Rentner 5,-DM) gab es ein Leben nur an der untersten Existenzgrenze.